Persönliche Entwicklung
Der Wunsch oder gar die Notwendigkeit nach persönlicher Entwicklung wird in unserem Leben meist dann
bewusst, wenn Krisen entstehen. Oft entstehen solche Krisen an der Schwelle von Lebensübergängen. Die
persönliche Entwicklung vollzieht sich dann fast unbemerkt und ist erst im Rückblick als solche
wahrzunehmen. Alle Menschen stehen mehrmals in ihrem Leben vor der Herausforderung solche Krisen, solche
Übergänge zu bewältigen, daher sind sie meist bedeutsame Schlüsselstellen des Lebens, da kann Leben
gelingen oder auch mißlingen.
Ausgangssituationen für persönliche Entwicklung können folgende
Lebensübergänge oder Krisen sein:
• Adolesenz, also der Übergang vom Jugendlichen zum
Erwachsenen
• Übergang ins mittlere und spätere Erwachsenenalter
• Ablösung von Kindern aus dem Elternhaus
• Klimakterium der Frau
• Austreten aus dem Arbeitsprozess
• schwere eigene Erkrankung
• Tod oder schwere Erkrankung des Lebenspartners
• Trennung von dem/der Lebenspartner*in
• Arbeitslosigkeit
• Verlust der gewohnten Wohnsituation
• Fehlende Work-Life-Balance, anhaltender hoher Stresslevel, Burnout-Symptome
• mangelnde Motivation am Arbeitsplatz
• Unsicherheit in einer schwierigen Entscheidungssituation
Auch der bekannte Sozialwissenschaftler Ulrich Beck
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bezeichnet das ‚eigene‘ Leben als ein experimentelles.
Damit meint er, dass traditionelle Rezepte und Rollenstereotypien versagen in unseren westlichen
Gesellschaft. Wie die Zukunft einmal aussehen wird, kann nicht mehr aus der Gegenwart oder gar der
Vergangenheit abgeleitet werden. Das eigene individuelle Leben und das soziale Leben müssen aufeinander
immer wieder neu abgestimmt werden. Für den Einzelnen bedeutet dies, dass die unterschiedlichsten
Ansprüche in Beruf, Familie, Freizeit auf ihre oder seine ganz eigene Art und Weise zu einem gelingenden
Ganzen zusammengefügt werden müssen.
Als Mensch im westlichen Kulturkreis wird man
spätestens seit der 2. Hälfte des 20.
Jahrhunderts nicht mehr einfach in ein
vorgegebenes Leben hineingeboren, sondern
muss selber sehr viel Gestaltungsfreiraum
nutzen, um es zum eigenen zu machen. Und
genau diese Befreiung aus vielen Normen und
Erwartungen, kann auf der anderen Seite auch
als große Anforderung, ja als Überforderung
gesehen und erfahren werden.
Man ist mit dieser Freiheit dazu verdammt, die
eigenen Biografie zu gestalten. Die
Normbiografie wird so zu einer Wahl- bzw. Bastelbiografie und die Verantwortung für ein Gelingen oder
Scheitern liegt zu einem großen Anteil bei dem einzelnen Menschen selbst.
Ob dieser Prozess, das eigene Leben zu leben gelingt oder Fantasie bleibt hängt wesentlich davon ab, ob
Menschen bereit sind, diese große Herausforderung anzunehmen. Eine Herausforderung ist es deshalb, weil
fast alles in diesem ‚eigenen‘ Leben von Entscheidungen abhängig ist, die wir fällen. Doch gleichzeitig ist der
Einzelen oft gar nicht fähig, alle diese Entscheidungen zu treffen, weil so vieles so undurchschaubar und
unvorhersehbar geworden ist. Es ist also eine Situation, die Angst heraufbeschwört: Entscheidungen müssen
getroffen werden, ohne dass man die Entscheidungsgrundlagen, die man für notwendig hält oder die auch
objektiv notwendig sind, wirklich hat.
Je vielfältiger und unüberschaubarer das Leben wird und je weniger Regeln es gibt, die unsere Entscheidungen
erleichtern, um so eher werden Menschen mit Angst reagieren. Daher werden sie neu lernen müssen, mit
dieser Angst produktiv umzugehen. Angst und Unsicherheit werden heute sowohl biografisch für den/die
Einzelne*n, als auch politisch für die Gesellschaft zur Schlüsselqualifikation. Diese Schlüsselqualifikation gilt
auch für den Umgang mit Krisen, und damit für jede persönliche, wie auch gesellschaftliche Entwicklung.
Durch diesen dargestellten Prozess einer persönlichen Entwicklung begleite ich Sie mit folgenden Angeboten